The Devil Was Born
Ende der 1980er Jahre traf sich eine Gruppe junger Hobby-Billardspieler regelmäßig im "Club Rusticana" in Neu-Anspach, um miteinander Poolbillard zu spielen. Nach und nach reifte die Idee, einen Billardverein zu gründen. Am 06.12.1989 war es dann soweit: 15 Billardbegeisterte legten am Nikolausabend den Grundstein des heutigen Vereins. Neben der Wahl des ersten Vorstandes stand natürlich auch die Namensgebung auf der Tagesordnung der Gründungssitzung: Gegen klangvolle Ideen wie Pool Lions oder Pool Tigers setzte sich am Ende der Vorschlag Pool Devils durch.
Das Eingewöhnungsjahr
Der offizielle Name des Vereins lautete in Anlehnung an das damalige Vereinslokal zunächst Rusti's Pool Devils e.V.. Der Billardsport fand in Neu-Anspach regen Zuspruch und der Verein wuchs stetig. Im Jahr 1990 fanden die erste Vereinsmeisterschaft und auch das erste Jedermann-Turnier statt, die der Verein im "Club Rusticana" ausrichtete. Damit machte der noch junge Verein in der hessischen Billardszene auf sich aufmerksam und knüpfte erste Kontakte für die Zukunft.
Das Abenteuer HPBV beginnt
In der Saison 1991/1992 trat erstmals eine Mannschaft der Pool Devils an der Verbandrunde des Hessischen Pool-Billard-Verbandes (HPBV) an. In der Besetzung Carsten Bletz, Jochen Maurer, Michael Oeverdieck, Andreas Reinhardt, Angelika Wodicka und Stefan Wodicka gelang der Mannschaft nach holprigem Start über die Saison hinweg eine deutliche Leistungssteigerung. Die Pool Devils beendeten die Saison in der Kreisliga Ost auf dem vierten Platz und stiegen damit direkt in die nächsthöhere Spielklasse auf.
Durchmarsch in die Landesliga
Nach dem Aufstieg in die Bezirksliga und stetig wachsender Mitgliederzahl ging in der darauffolgenden Saison eine zweite Mannschaft an den Start. Während der ersten Mannschaft direkt der Aufstieg in die Landesliga gelang, fand sich die zweite Mannschaft am Saisonende im Mittelfeld der Kreisliga wieder. Der Verein zählte mittlerweile rund 30 Mitglieder und auch die Jugendabteilung der Pool Devils wuchs schnell auf eine Größe von neun Athleten an. In der Oberliga Süd belegte das Nachwuchsteam in der Saison 1992/1993 den zweiten Platz.
Vereinsheim in der Knopffabrik
Zwei Jahre suchten die Pool Devils nach einer geeigneten Immobilie für ein eigenes Vereinsheim, bevor ihnen ausgerechnet der Neu-Anspacher Pfarrer bei einem Besuch im "Club Rusticana" die Räumlichkeiten der alten Knopffabrik in der Langgasse vermittelte. In nicht einmal zwei Monaten wurden durch die tatkräftige Unterstützung der Mitglieder rund 200 Quadratmetern Teppichboden verlegt und Billardtische aufgestellt, sodass die laufende Saison ab Dezember 1993 im eigenen Vereinsheim fortgesetzt werden konnte. Die Mannschaften der Pool Devils beendeten die Saison mit einem Platz im Mittelfeld ihrer Ligen.
Hochtaunus-Kreismeisterschaften
Nachdem die erste Hochtaunus-Kreismeisterschaft im Vorjahr bereits ein großer Erfolg gewesen war, wurde im März 1994 die Kreismeisterschaft in der Disziplin 9-Ball im Vereinsheim der Pool Devils ausgetragen. Erneut traten 32 Teilnehmer aus den fünf Vereinen des Kreises an, am Ende sicherte sich unser späteres Mitglied Thomas Rabe, damals noch für den PBV Obermörlen startend, den Kreismeistertitel. Die erste Mannschaft der Pool Devils belegte am Ende der Saison 1993/1994 Rang zwei der Landesliga Mitte und auch der dritten Mannschaft um Kapitän Andreas Acker gelang der Aufstieg in die Bezirksliga.
Die legendären BMW-Open
Um die laufenden Kosten für Verband, Vereinsheim und Spielmaterial zu decken, wurden im April 1996 die ersten BMW-Open ausgerichtet. Mit dem unermüdlichen Einsatz aller Mitglieder, der Unterstützung des Autohauses "Böhmer & Schmidt" und weiterer Sponsoren gelang es dem Verein, seine bis dahin wohl größte Herausforderung zu meistern und eines der größten Billardturniere dieser Zeit zu veranstalten. Das viertägige Großturnier kam bei den Billardsportlern so gut an, dass es von 1997 bis 1999 noch drei weitere Auflagen der BMW-Open geben sollte.
Fuchs und Teufel vereinen sich
Der Billardboom der 1980er Jahre ebbte zunehmend ab und viele der etablierten Vereine waren gezwungen, neue Wege zu gehen. Im Jahr 2000 bezogen die Pool Devils gemeinsam mit den Usinger Effet-Füchsen das gemeinsame Vereinsheim in Neu-Anspach, beide Vereine gingen in der Saison 2000/2001 mit insgesamt sieben Mannschaften an den Start. Die offizielle Fusion erfolgte im Sommer 2001, das dadurch erhaltene Team in der Oberliga wurde in den folgenden Jahren das Aushängeschild der Pool Devils. In der Saison 2001/2002 konnte die neue Vereinsführung sechs Mannschaften in den hessischen Billardligen etablieren.
Größter sportlicher Erfolg
Der bisher größte sportliche Erfolg der Vereinsgeschichte konnte in der Saison 2002/2003 verzeichnet werden. In der dritten Saison in der Oberliga belegte die erste Mannschaft der Pool Devils in der Besetzung Martin Figgemeier, Nico Friedrich, Jochen Maurer und Dylan Morgan den dritten Platz in der höchsten hessischen Spielklasse. An diesen Erfolg konnten die Pool Devils allerdings nicht anknüpfen. Die in der folgenden Saison neu formierte Mannschaft um Kapitän Jochen Maurer wurde mit einer Mannschaft in der Bezirksliga und zwei Teams in der Kreisliga komplettiert.
Umzug nach Usingen
Nachdem die Räumlichkeiten in Neu-Anspach verkauft worden waren, musste die Vereinsführung zeitnah eine neue Lösung finden. Etwa zeitgleich eröffnete Joachim Hidalgo, ein altbekanntes Gesicht in der regionalen Billardszene, in Usingen das Billard- und Musiklokal "Casa Blanca" mit zehn Billardtischen. Die guten Beziehungen des ehemaligen Vorsitzenden Heinz Schmidt zu seinem langjährigen Weggefährten führten schnell zu produktiven Gesprächen und die Pool Devils zogen in die Nachbarstadt nach Usingen um. Dieser Schritt sollte sich als glücklich erweisen, denn der Verein hatte im "Casa Blanca" großen Zulauf und konnte auch in seiner ersten Saison in Usingen sechs Mannschaften ins Rennen schicken.
Snooker Bundesmeisterschaft
Mit einem dritten Platz bei der Hessenmeisterschaft im Snooker qualifizierte sich die Pool Devils-Delegation Sebastian Duchatsch, Patrick Hummel und Sebastian Pätzold für die Bundesmeisterschaft. Im darauffolgenden Jahr konnte das Team den dritten Platz verteidigen, bevor sich Duchatsch und Pätzold mit Daniel Haese 2012 den Hessenmeistertitel sicherten.
Zurück ins Vereinsheim
Im Mai 2014 traf der Betreiber des inzwischen in „Point“ umbenannten Billardlokals die Entscheidung, sein Lokal nur noch am Wochenende zu öffnen. Der Verlust der Trainings- und Spielstätte bedrohte den Verein mit dem Aus und der Vereinsvorstand musste erneut eine Lösung finden. Innerhalb weniger Tage wurden die ehemaligen Gasträume des "Boller" in Wehrheim besichtigt, notwendige Formalitäten mit dem Vermieter geklärt und im Rahmen einer Mitgliederversammlung über das neue Vereinsheim abgestimmt. Am Anfang September 2014 wurde mit einem Tag der offenen Tür das neue Vereinsheim der Öffentlichkeit präsentiert, das für die nächsten zehn Jahre die Heimat des Vereins sein sollte.
Ein Blick über den Tellerrand
2023 verließen die Pool Devils erneut ihr gewohntes sportliches Terrain: Von nun an vertreten die Sportler die Vereinsfarben auch im Karambolage und Kegelbillard. Zur Saison 2024/2025 nahm der Hessische Billard Landesverband (HBLV) die Mannschaftsmeisterschaften im 2er-Team wieder in sein Sportprogramm auf und auch die Pool Devils gingen mit einer Mannschaft in der Oberliga Dreiband auf dem Turnierbillard an den Start. Das Team aus Jonas Büchsenschütz, Patrick Hummel und Achim Lingner beendete die Saison auf dem vierten Rang.
The Devils Are Back In Town
Der Zuwachs an Mitgliedern in den letzten Jahren bot den Pool Devils die Möglichkeit, ihre Vereinsräume zu vergrößern. Nach über 20 Jahren kehrte der Verein im August in seine Heimatstadt nach Neu-Anspach zurück. Etwa acht Wochen dauerten die Renovierungsarbeiten, bevor pünktlich zur Saison 2025/2026 das neue Vereinsheim im Feldberg Center eröffnet werden konnte. 140 Quadratmeter bieten nun Platz für fünf Poolbillardtische in hellen und modernen Räumlichkeiten und eine Kooperation mit den fußläufig erreichbaren Schulen bringt jungen Billardinteressierten den Sport näher. Zudem feierte der Verein den Aufstieg in die Verbandsliga.